
Psychedelika und Autismus-Spektrum-Störungen
Psychedelisch unterstützte Behandlung

Psilocybin und Autismus-Spektrum-Störungen
Eine experimentelle medizinische Studie (PSILAUT) am King’s College London und weiteren Institutionen untersucht, wie niedrige Dosen von Psilocybin (2 mg und 5 mg) das Serotoninsystem – insbesondere die 5-HT₂A-Rezeptoren – in vivo bei autistischen im Vergleich zu nicht-autistischen Erwachsenen beeinflussen. Ziel ist es, mögliche Unterschiede in der Regulation des Gehirns zu beleuchten und eine gezielte klinische Behandlung in Zukunft zu ermöglichen (rsdjournal.org, BioMed Central).
Die Studie verwendet multimodale Techniken wie fMRT und EEG, um zu beobachten, wie sich die Gehirnaktivität unter Psilocybin im Vergleich zu Placebo „verschiebt“. Die Ergebnisse könnten bahnbrechende Einblicke in die serotonerge Neurobiologie bei Autismus liefern (BioMed Central).
Darüber hinaus bestätigen Medienberichte, dass das King’s College London eine mechanistische Studie mit Psilocybin bei autistischen Erwachsenen durchführt – die erste ihrer Art (journals.lww.com, kcl.ac.uk, BioMed Central).
Eine Übersichtsarbeit deutet darauf hin, dass Psychedelika die emotionale Verarbeitung verbessern und psychologische Barrieren reduzieren können – Mechanismen, die theoretisch auch bei Autismus relevant sein könnten (pubs.acs.org, PMC).
MDMA und Autismus-Spektrum-Störungen
Eine randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte Pilotstudie (n=12; 8 MDMA vs. 4 Placebo) untersuchte MDMA-unterstützte Psychotherapie bei sozialer Angst von autistischen Erwachsenen. Die Ergebnisse zeigten eine deutliche Reduktion der sozialen Angst mit einer Effektstärke (Cohen’s d) von 1,4 direkt nach der Behandlung und 1,1 nach 6 Monaten (ScienceDirect, PMC, Wikipedia).
Eine Übersichtsarbeit in Research, Society and Development stützt diese neueren Befunde und zeigt, dass MDMA die soziale Anpassungsfähigkeit verbessern und Angst reduzieren kann – im Einklang mit Patientenberichten und früheren Fallstudien (rsdjournal.org).
Von MAPS gesponserte Forschungsprotokolle beschreiben eine Phase-2-Dosisfindungsstudie zu MDMA-unterstützter Therapie mit dem Ziel, Effektstärken und Sicherheit in dieser Gruppe zu ermitteln (maps.org).
Nick Walker, der an dem Projekt beteiligt war, bemerkte, dass die Ergebnisse der MDMA-Studie eine anhaltende Angstreduktion bei der 6-Monats-Nachuntersuchung zeigten (Wikipedia).
Darüber hinaus hat ein aktueller Literaturüberblick (2021) die bisherigen Erkenntnisse zusammengetragen und zu weiterer Forschung über MDMA-unterstützte Therapie gegen soziale Angst bei autistischen Erwachsenen aufgerufen (time.com, Frontiers, maps.org).
Eigene Erfahrungen:
Auch in unserer Arbeit mit Klient:innen haben wir sowohl mit MDMA als auch mit Psilocybin gute Ergebnisse erlebt – insbesondere im Hinblick auf emotionale Empathie.